Weit Harad - Review von Alternativmodellen - Gastbeitrag von Whyborn | Philipp

 Ich freue mich euch heute eine Premiere zu bieten - den ersten Gastbeitrag. Whyborn | Philipp kam auf mich zu mit der Idee, eine Review über Alternativmodelle für Weit-Harad zu machen. Anstatt es nur auf unserem Discord Server und in FB Gruppen zu teilen, sollte es über den Blog mehr Leute erreichen und erhalten bleiben, anstatt im Nirvana des FB Algorithmus zu verschwinden.

Ich fand die Idee sehr gut und überlasse nun ohne Umschweife die Bühne - Viel Spaß beim lesen! =)

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Ein anregendes Bild zur Motivation ;)

Achtung: Unbezahlte Werbung! Dieser Beitrag dient lediglich der Unterhaltung und spricht keine Kaufempfehlung aus.

Man kennts. Man will sich eine neue Armee in unserem System gönnen und die Miniaturen von GW sind einfach nicht so seins: das Material, die Verfügbarkeit, die Optik und letztlich der Preis. Häufig ist es eine Kombi aus mehreren. Mir ging es tatsächlich genauso. Beim Start meiner Weit-Harad Armee stand ich genau vor demselben Problem. Bei mir war es eine Kombi aus Verfügbarkeit und Preis. Wenn man das Ziel verfolgen will, eine Armee von Weit-Harad aufzubauen, um sie rein zu spielen, dann gehen die Original Modelle ins Geld. Recasts wären eine Option, aber eine Armee rein aus Recasts zu haben, finde ich persönlich nicht schön. Meine Folge: Krieger von Alternativherstellern.

Die Modelle

Für mich war klar, dass ich die Armee in einem Dschungel-Setting gestalten will. Deshalb hatte ich schnell im Kopf, dass ich dafür Figuren irgendwelche Natives haben wollte. Vor meinen Augen hatte ich eine schicke Armee von Azteken. Meine Recherche im Internet ergab schnell einen positiven Erfolg. Ich bin auf die Minis von Frostgrave gestoßen: Ghost Archipelago Tribes. Im Vergleich zu GW sind die Modelle echt billig: 20 Krieger für knapp 22€. Der Gussrahmen kommt mit allem daher, was man sich vorstellen kann. 5 schicke Modelle, die sich aus verschiedenen Teilen zusammensetzen: Kopf und Arme müssen noch angeklebt werden. Genug Köpfe und nette Accessoires wie Köcher und (mein persönliches Highlight) Masken – genaueres kann man sicherlich den Bildern entnehmen.

Zu den Nachteilen des Gussrahmens: Zunächst einmal bringen die Bits sehr viel Varianz, für Weit-Harad aber teilweise die falschen. Bögen und Messer kann man nicht gebrauchen, wenn man streng nach WYSIWYG spielt. Dasselbe lässt sich zu den Äxten und Picken sagen. Alles in allem kann man die Bits jedoch recht easy anpassen, dass alle eine Keule bekommen können. Mit den Speeren und den Blasrohren sieht es dann tatsächlich schwieriger aus. Da braucht man doch noch einige Bits von anderen Herstellern, die einem Gefallen. Speere sind machbar, Blasrohre sind dann deutlich schwieriger – und was ist Weit-Harad ohne die Blasrohre? Hier muss man halt mal etwas kreativ werden: Speerbits bieten sich da besonders gut an. Weiteres Manko sind imo die Posen. Die Modelle sind schön, die Posen wirken teilweise aber recht statisch und nicht sonderlich kreativ. Ich glaube der Begriff „Stock im Ar***“ trifft es ganz gut. 20 Modelle davon sind ok, eine ganze Armee in der Pose stelle ich mir aber nicht so schön vor.


Die Posen führten mich dann letztlich zu einem größeren Problem: Womit ergänze ich meine Armee? Was sich als vermutlich einfache Frage beantwortet, war in der Praxis gar nicht so leicht zu beantworten. Die Modelle müssen optisch irgendwie dazu passen und dann Bits für Varianz liefern. Das Internet bietet natürlich einige Modelle von verschiedenen Alternativherstellern. Ein großes Problem, was hier aber vorlag, waren die (fehlenden) Bilder. Produktbilder vom Endergebnis sind schön und gut, sagt mir aber nicht viel über den Gussrahmen aus. Wenn es Bilder von den Rahmen gab, dann sahen die meistens so aus, als wären sie mit einer Digi-Cam aus dem Jahr 2006 geschossen worden. Erkennen konnte man da teilweise nicht so wirklich viel. Hinzu kam, dass der Großteil der Alternativmodelle einen eher afrikanischen Kontext hatten. Meine Tribes aus dem vorherigen Absatz hatten einen südamerikanischen Flair. Im Endeffekt fiel meine Wahl auf „Anglo Zulu War Unmarried Zulu Impi“ von „Black Powder“.

Für 25-30€ bekommt man auch hier wieder einige schöne Modelle und Bits geboten. Ein Gussrahmen kommt mit 4 Modellen daher und sind sehr dynamisch. Daneben gibt es genügend Köpfe, Schilde und Waffen. Schilde sind sowohl separat als auch direkt am Arm vorhanden und wer seine Mahuds mit

Gewehren in die Schlacht führen will, der kommt hier auf jedenfall auch auf seine kosten. Blasrohre sucht man jedoch vergeblich.


Mix and Match

Wenn man so viele (potentielle) Modelle und Bits hat, dann wird man irgendwann auch mal Bits/Corpi mixen wollen. Das stellt natürlich die Frage nach der Passgenauigkeit zwischen den Modellen. Ein großer Vorteil ist, dass die Gußrahmen ähnlich aufgebaut sind: Kopf, Arme und Körper sind separat und müssen erst geklebt werden. Klingt erstmal ganz gut. Kreativität wird dadurch gefordert, weil die Hersteller unterschiedliche Schnittstellen haben. Während die Arme der Tribes an den Schultern/Achseln anfangen/enden, enden sie bei den Zulus in der Mitte des Oberarms. Bei den Tribes ist die Schnittstelle am Kopf unterhalb des Halses, bei den Zulus ist der gesamte Hals bereits am Körper vorhanden. Wenn man hier Mixen will, muss man etwas kreativ werden. Ich habe die Bits

der Bögen zugeschnitten, um sie als Hälse zu verwenden, wenn ich mal mixen wollte. Hat imo recht gut funktioniert.

Schwieriger fallen meiner Meinung nach die Proportionen aus. Die Tribes wirken im Vergleich zu den Zulus minimal bulliger – vor allem die Bits der Arme/Hände. Beim Zusammenbau musste ich hier und da mit Greenstuff/Miliput smoothe Übergänge schaffen. Ist jetzt aber auch nichts unmögliches. Die unterschiedlichen Proportionen können dadurch natürlich nicht beseitigt werden, durch die Bemalung fällt es aber auch nicht weiter auf. Spätestens auf dem Spielfeld sind die Unterschiede nicht mehr gravierend.

Hier noch ein größenvergleich der verschiedenen Minis. Man erkennt, dass die Alternativmodelle minimal kleiner sind als die GW Modelle. Ich persönlich finde das nicht schlimm. Spätestens auf dem Schlachtfeld dürfte das nicht mehr auffallen. Tatsächlich finde ich es sogar etwas thematisch, wenn die Könige bzw. Helden generell etwas größer sind als die einfachen Krieger. Im Endeffekt ist es aber, wie so vieles im Leben, reine Geschmackssache.


Modelle von links nach rechts:

Der Verräter (GW), Zulu Krieger (Kopf von Ghost Archipelago Tribes), König der Mahud (GW), Ghost Archipelago Krieger (Frostgrave, Schild von Unreleased Miniatures) und Häuptling der Mahud (GW).

Fazit, Ergänzungen und Alternativen

Jetzt, nachdem knapp 2/3 der Figuren bemalt habe, bin ich immernoch sehr zufrieden. Für knapp 50€ eine Armee zu bekommen, für die man von GW ein Vermögen bezahlen würde, ist einfach ein sehr guter Deal. Der größte Nachteil ist meiner Meinung nach die spärliche Anzahl an Blasrohren – aber man kann nun mal nicht alles haben. Die Minis sind von ihrem Detailgrad allesamt solide und man

kann echt einiges rausholen – ich lasse da einfach mal die Bilder sprechen. Mein Traum wäre gewesen, wenn die Tribes-Modelle dynamischer und abwechslungsreicher gestaltet worden wären. Die finde ich vom Stil her deutlich schöner.

Noch ein paar Inputs zu Alternativen und Ergänzungen

- Unreleased Miniatures: UM hat eine sehr schöne Range für Weit Harad. Neben seeehr schönen Möglichkeiten für Anführer der Mahuds haben sie auch standardmäßig Krieger im 3er-Pack. Während die Krieger preislich wohl deutlich teurer sind, sind die Heldenmodelle zu Fuß und zu Kamel eine Erwägung, wer für seine Mahud-Krieger noch angemessene Anführer sucht. Ich habe (noch) keine Modelle von UM von den Mahuds, allerdings habe ich bei ihren Schilden zugeschlagen, die wirklich sehr starke Ähnlichkeit zu den Schilden von GW haben. Die Schilde von meinen Alternativen sind ok, zum Großteil find ich sie aber auch nicht so schön.

- weitere Range von Frostgrave: Frostgrave hat noch weitere Modelle von den Tribes. Diese sind aus Zinn und was ich auf den Bildern gesehen habe, auch wirklich schön und eine Erwähnung wert. Frostgrave hat hier mal eine Erweiterung unter dem Namen „Gods of Fire“ rausgebracht. Da sind einige schöne Modelle dabei, die die Tribals auch gut ergänzen werden.

https://nstarmagazine.com/FROSTGRAVE_GHOST_ARCHIPELAGO_GODS_OF_FIRE.htm

- Andere Anbieter: Black Powder bietet neben den Unmarried Zulus auch noch „Married Zulus“ an. Über die bin ich im Kontext meiner Suche ebenfalls gestoßen, habe mich aber aus irgendwelchen Gründen für die Unmarried entschieden. Was diese Gründe waren, kann ich leider nicht sagen. Bilder zu den Gußrahmen haben ich auf jedenfall nicht gefunden. Abseits davon gibt es soweit ich weiß

auch noch Modelle von „Perry Miniatures“. Wenn man hier in den gängigen Suchmaschinen noch nach „Zulu“ sucht, wird man da sicherlich auch was finden.

- 3D Druck: Anbieter wie Khurzluk oder Dandelion in Middle-Earth haben soweit ich weiß ebenfalls STL-Files für Krieger von Weit-Harad. Mehr kann ich dazu aber auch nicht sagen, weil ich mich nur sehr kurz und oberflächlich damit auseinandergesetzt habe.

Ich hoffe das Review hat euch gefallen. Es war mein erstes, deshalb verzeiht mir vielleicht den einen oder anderen „Anfängerfehler“. Wenn ihr euch unterhalten und/oder informiert wurdet, dann habe ich damit mein Ziel wohl erreicht. Mir ging es primär darum, mal einen kleinen Überblick über meine ausgewählten Minis zu geben, eine Alternative zu den (teuren) Modellen von GW zu präsentieren und worauf man sich einlässt, wenn man diesen Weg geht.

Danke an dieser Stelle noch an Asgarod, dass ich diesen kleinen Gastbeitrag machen durfte: Vielen Danke!

Man liest sich.

Whyborn | Philipp

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